Mittwoch 23.01.2008
Nennen wir meinen Zahnarzt mal Dr. A. Weil er in dieser Geschichte ja nun mal der erste Zahnarzt war und weil es ein Wort mit A gibt, das so schön auf Rschloch endet.

Und nennen wir den empfohlenen Doc mal Dr. B. Weil er in dieser Geschichte als zweiter auftrat und weil es einfach so schön passt.

Also heute früh hatte ich einen Termin bei Dr. B., der sich mein Geschichte anhörte, nickte, von menschlichen (uiuiui) und fachlichen (nix auszusetzen) Qualtitäten sprach, den 8er abschliff, weil die Füllung zu hoch war und mich mit etwas zahfleischberuhigender Salbe nach Hause schickte.

Doch statt nach Hause zu fahren fuhr ich direkt zu Dr. A., um ihm ehrlich zu sagen, dass ich bei einem anderen Doc zur Kontrolle war und er doch bitte am vorderen Brückenzahn noch etwas abzuschleifen hat, weil die Querbewegung Probleme macht.

Er konnte mit seinem dicken Kontrollpapier, diesem Zeug, das die Zähne an den Berührungspunkten verfärbt, keine Probleme feststellen, also bat ich ihn, doch mal dünneres Papier zu holen. Und siehe da: Ich konnte knirschen, er sah tatsächlich einen minimalen Punkt, schliff, murmelte der Helferin etwas zu von "Das Röntgenbild geben sie ihr wieder mit - für den anderen Arzt" und wollte gehen.

Ich hatte aber noch etwas auf dem Herzen, denn es ist doch wohl immer besser, offen zu reden, statt zu lügen und daher hatte ich auch ihm auch gesagt, dass ich bei einem anderen Arzt zur Kontrolle war und ihm wegen dieser Bißstop Sache nicht wirklich vertrauen kann.

Da stand er wie ein bedröppelter Pudel, ich machte aufmunternde Gesten, aber er blieb stumm wie ein Fisch. "Was sollen wir jetzt machen?" kam aus seinen schmalen Lippen und der Blick war starr.

"Ein, zwei Sätze dazu sagen vielleicht?"

Nach langer Pause kam: "Das war nicht ganz korrekt. Notfalls machen wir die Brücke nochmal."

"Können wir da wegen der Optik zumindest preislich was machen? Hoffen, dass die Brücke hält muss ich ja ohnehin, denn jetzt nochmal was rausreißen würde den Zähnen wohl den Rest geben."

Und so ging ich mit einer 200 Euro niedrigeren Rechnung nach Hause und hoffe inständig, dass sich die Zähen beruhigen, die Brücke hält und ich die Praxis nie wieder von Innen sehen muss.

Nein, falsch: Ich ging nicht nach Hause, sondern zurück zu Dr. B.

Den ließ ich noch einmal kontrollieren und er meinte, dass Dr. A. wohl fast alles wegbekommen hat, der Brücke aber nun scheinbar auch etwas vom Metall fehlt.

So, nun bin ich wieder Zuhause, habe eine nahezu perfekt geschliffene Brücke und einen Termin bei Dr. B für Freitag zum Abdrucknehmen für eine Knirschschiene.

Und damit ist die Leidensgeschichte dann hoffenlich vorbei, denn der Grund für die anhaltenden Schmerzen ist wohl der, dass sich die Brücke bei Seitwärtsbewegungen mitbewegt. Zwar nur Mikrometer, aber doch so stark, dass die Brückenpfeilerzähne hin und her gedrückt und die Nerven ständig gedehnt werden, was u.a. zu den neurologischen Schmerzen vom Wochenende führen kann.

Eine Knirschschiene nimmt in der Nacht die Belastung von der Brücke, verhindert dass sich meine Zähne abreiben und wird hoffentlich in zwei, drei Wochen meinen Kiefer so ruhiggestellt haben, dass die Schmerzen der Vergangenheit angehören.

Wenn allerdings der 8er immer noch Ärger macht, fliegt er ohne Vorankündigung raus. Eine weitere Wurzelfüllung oder gar Wurzelspitzenresektion stehe ich nervlich nicht durch. Und der Zahn würde es auch nicht überleben und müsste dann nach einem Monat gezogen werden.

Also hoffe ich jetzt, dass der 8er nur ein Schleiftrauma hatte, von dem er sich jetzt erholt und die restlichen Zähne kein Theater mehr machen werden.

Und ich Euch nicht noch länger mit Zahngeschichten nerven muss... ;-)
13:44 Uhr | 4 Kommentare | Dies und Das



Feed abonnieren