Dienstag 12.02.2008
Heute morgen war die Beerdigung unseres Nachbarn. Seine Frau ist die, die mir den tollen Stoff gegeben hat.

Nach der Trauerfeier winkte sie mich zu sich und sagte: "Frau Arendt, ich habe schon wieder Stoff für Sie im Flur liegen! Ich muss sowieso mal langsam ein bißchen aussortieren, von meinen Töchtern will ja keine die Sachen haben. Sie kommen dann mal vorbei, ja?"

Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Aber gleichzeitig bewundere ich Leute, die für ihren Tod alles klären.

Meine Schwiegermutter erzählt mir auch immer wieder mal, wo welche Unterlagen liegen und was ich wann, wie und wo zu beantragen und zu machen habe, wenn sie und mein Schwiegervater mal nicht mehr sind.

Hach Leute, so langsam reichts!

Auf dem Friedhof wurde die Straße, auf der in den letzten fünf Jahren vier Nachbarn verstarben schon "Straße der Witwen" genannt. Von neun Nachbarn sind fünf Witwen, eine geschiedene Frau und drei Ehepaare. Dazu meine Schwiegereltern und wir, aber unsere Haus zählt nicht zum Witwenweg, da es auf der Ecke steht und straßenbaulich zu einer anderen Straße gehört.

Aber letztendlich wird uns das auch nicht vor dem Tod schützen, das ist leider klar.
15:29 Uhr | 4 Kommentare | Dies und Das



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