Dienstag 18.08.2015

Schreibzeit

Bloggen und Alltag

Die aktuelle Schreibzeit bei Bine beschäftigt sich mit dem Thema "Bloggen und Alltag".

Damals, als ich noch regelmäßig(er) gebloggt habe, habe ich mir von Nichtbloggern öfter die Frage stellen lassen müssen, wie ich das denn alles schaffe:

Zwei Kinder, die mittags nach Hause kommen, einen Job und den Haushalt wuppen, Nähen, die aufwendigen Kindergeburtstage und dann auch noch Bloggen.

Mein Tag hätte ja wohl mehr als 24 Stunden! Klar, ich habe eine Superkraft und kann aus jedem Tag eine Stunde mehr rausholen!

Ich habe mich damals oft gerechtfertigt, meinen Alltag und mich selbst klein geredet.

Dann habe ich irgendwann rotzfrech gesagt: "Nun ja, ich lese nicht den ganzen Tag Klatschmagazine und habe auch keine Termine im Nagelstudio."

Das kam dann aber auch nicht so gut an.

Sind Blogger einfach von Natur aus besser strukturiert? Haben sie tatsächlich jeden Tag eine Extrastunde oder kommen sie generell mit nur drei Stunden Schlaf aus? Ich glaube kaum.

Ich denke, es liegt schlicht und ergreifend an den Prioritäten. Wenn ich bei "Schlag den Raab" die Kandidaten sehe, frage ich mich zwar auch manchmal, wie sie fünf Sportarten und ein Studium neben dem Vollzeitjob bewerkstelligen. Vor allem, wenn da noch Partner und Kinder im Spiel sind.

Aber dabei ist es eigentlich vollkommen egal, ob man Vollzeit, Teilzeit oder gar nicht arbeitet, ob man Kinder, Partner, Haus und Garten oder Tiere hat. Wer Lust daran hat, zu bloggen, findet die Zeit dafür genauso wie für Sport, Hobby oder den Tatort am Sonntag. Und diese Zeit kann mal mitten in der Nacht, früh am Morgen oder an einem ruhigen Nachmittag sein, da man ja keine großartige Vorbereitung braucht, um zu schreiben.

Meine Prioritäten liegen momentan woanders, daher kommt das Bloggen halt zu kurz. Ich sage das ganz ohne Wertung, denn wäre mir das Bloggen momentan wichtig, würde ich mir die Zeit nehmen. Aber ich sitze lieber mit den Kindern länger am Mittagstisch, quatsche mit dem Mann abends auf dem Sofa, und wenn zwischendurch mal Zeit ist, nehme ich mir lieber ein Buch als die Tastatur zur Brust.

Wenn ich meine Prioritäten setze und meine Woche plane, kommt damit auch eine gewisse Organisation dazu, um die Dinge, die mir wichtig sind, auch zu erledigen.

Keine Zaubertricks also, nur ein bißchen Menschenverstand und realistisches Zeitmanagement.

Somit muss sich meiner Meinung nach eigentlich niemand fragen "Wie machen das die anderen eigentlich?", denn irgendwie läuft es für mich immer darauf hinaus, dass manchen Menschen andere Dinge wichtiger sind als mir und sie dafür mehr Zeit verwenden. Egal ob das nun Bloggen oder ein anderes Hobby ist.

"Alles eine Frage der Organisation", sagt meine Schwiegermutter immer. Recht hat sie. Oder?!
09:23 Uhr | 5 Kommentare | Dies und Das



Feed abonnieren