Freitag 02.12.2005
Ich bin noch weit von meiner inneren Ruhe entfernt. Die letzte Aufgabe, die mir mein Zen-Meister "Finanzamt" gestellt hat, habe ich jämmerlich vergeigt.

Ich wollte dem Finanzamt mitteilen, dass sie bei der Kfz-Steuer meinen Mädchennamen verwenden und den meines Mannes falsch schreiben, obwohl bei der Einkommenssteuer alles richtig gemacht wird.

Und niemand war da.

Ich habe in den letzten drei Tagen mindestens zwei Stunden lang diesen Herz-Schmerz-Wartesong anhören müssen, dessen Text ich vor lauter Rauschen in der Amtsleitung nicht verstehen konnte, nach einer Dreiviertelstunde aber unbedingt entziffern wollte. Irgendwas mit "Spirit of meeting" (ich will auch mal jemanden beim Amt meeten) schnulzt die Sängerin mit einem Vibrieren in der Stimme durch das Telefonkabel, das das Verstehen noch schwieriger macht.

Erst geht unter der Zentral-Null 20 Minuten lang niemand ans Telefon (ich schmeiße nach einer Viertelstunde den Hörer auf den Schreibtisch und beiße in die Tischkante), dann werde ich an die Kasse weitervermittelt, die leitet mich zu der zugehörigen Mitarbeiterin weiter, die aber wohl gerade nicht da und deren Vertretung krank ist. Ich hänge wieder in der Spirit-Loop gefangen und brülle zwischendurch in den Hörer, dass die Tussi mal deutlich singen oder mir jemand eine Kopie des Textes schicken soll.

Irgendeine Truse kommt in die Leitung und ich erzähle ihr, dass das Finanzamt ja schon seit über zwei Jahren die Änderung meines Namens hat, aber sie erklärt mir, dass die Kfz-Steuer unabhängig funktioniert (aha) und ein Datenaustausch innerhalb des Amtes nicht stattfindet (soso). Ich muss somit erneut eine Kopie der Heiratsurkunde schicken, womit sich meine Anruferei ohnehin erledigt hat.

Sie, erklärt mir die Truse, kann sowieso nichts machen, schließlich ist sie für das Aktenzeichen nicht zuständig und spricht ja auch nur mit mir, weil sie so ein guter Mensch ist. Ich grunze nur noch.

Nach einigem Nachdenken (hört, hört) meint sie plötzlich, dass es ja doch ganz glaubhaft klingt, dass ich geheiratet hätte (ich bekomme einen hysterischen Lachanfall) und ich es doch weiterhin unter der Durchwahl -123 versuchen soll.

Ich erkläre ihr mit gepresster Stimme, dass - ich - es - schon - seit -Tagen - versuche. "Vielleicht am Montag, dann ist bestimmt jemand da..." meint das Fräulein vom Amt.

Auf mein tränenersticktes "Ich rufe hier nie, nie wieder an - nicht ohne psychologischen Beistand", schlägt sie vor, doch einfach ein Fax zu schicken.

Ob ich da auch einen Antrag auf Erstattung der Kosten für Johanniskraut und Telefongebühren beilegen kann, frage ich, aber eine Beschwerdestelle gibt es nicht, denn "wir sind schließlich unterbesetzt".

Aber das höre ich schon gar nicht mehr, weil der Baldrian endlich wirkt.
10:50 Uhr | kommentieren | Dies und Das


Mittwoch 30.11.2005
Das Fenster ist drin! Vier Wochen über den vereinbarten Termin hinaus, aber es ist nun endlich eingebaut. Puh.

Die Innen- und Außenfensterbänke sind auch schon wieder an Ort und Stelle und da das alte Fenster weiter innen saß, muss jetzt "nur" noch einiges beigeputzt werden.

Aber ich weiß nun mal wieder ganz genau, warum wir den Anbau alleine, also ohne Handwerker gemacht haben: die Warterei macht mich mürbe.

Für die nächsten zwei Wochen steht noch ein Türeinbau an und das Tapezieren inkl. Streichen der Viertelstäbe für die Deckenpaneele, danach ist die Baustelle endgültig beendet.

Dann können wir die Weihnachtszeit genießen und finden vielleicht auch mal Zeit, mit Hannah über den Ratinger Weihnachtsmarkt zu schlendern, immerhin wird er als "einer der Schönsten" beworben. Das wüßte ich aber...

Zumindest gibt es ein Kinderkarussell und solange daneben ein Glühweinstand ist, reicht es für uns schon vollkommen aus.
23:56 Uhr | kommentieren | Dies und Das


Morgen ist der 1. Dezember und ich habe keinen Adventskalender. Weder für Hannah noch für uns Große.

Letztes Jahr haben wir gemeinschaftlich einen gefüllt, davor habe ich einen selbstgebastelt. Dieses Jahr hatte ich noch nicht mal die Ruhe, einen fertigen Kalender zu kaufen.

Ich lasse echt nach - Asche auf mein Haupt.

Also, falls mir noch jemand eine Freude machen will... *wedel mit einer Holzhandlung*
12:50 Uhr | kommentieren | Dies und Das


Ein freier Abend, zwei Weihnachtsgeschenke bestellt, drei Bastelarbeiten fertig bekommen.

Und in acht Stunden kommt hoffentlich das neue Fenster.
00:20 Uhr | kommentieren | Dies und Das


Sonntag 27.11.2005
Monatelang haben wir nach dem perfekten Wohnzimmerdings gesucht und dann ist es mir vor einer Woche bei ebay über den Weg gelaufen.

Ein Mahagoni Highboard, 1978 nach Kundenwünschen gebaut, gerade so, als wären wir damals selbst vor Ort gewesen.

Vor 27 Jahren hat es 2100 DM gekostet und ich wüßte zu gerne, was man für diese Qualität heute berappen muss. "Blumig verarbeitet" heißt es da, massive Erle mit 4 mm Mahagoni Echtholzfurnier.

Für 20,70 Euro, eine Tüte selbstgebackene Weihnachtsplätzchen und ein zufriedenes Lächeln sowohl bei Käufern als auch Verkäufer ist es auf unseren Anhänger und in unser Wohnzimmer gewandert. "Hauptsache, es kommt in gute Hände."

Ein kleines Vorweihnachtswunder.
20:21 Uhr | 3 Kommentare | Dies und Das


Samstag 26.11.2005
Eigentlich sollte heute das Wohnzimmerfenster geliefert werden.

Doch auf der A3 ist eine Vollsperrung, der Lieferant steht einen Kilometer vor der nächsten Ausfahrt, hat noch Sommerreifen drauf und traut sich nicht, über die Landstrasse her, da er dort einen Hügel mit 9% Gefälle runter müsste. Also wird er, so er irgendwann mal an der Ausfahrt angekommen ist, umdrehen und nach Hause fahren. 2,5 km vor dem Ziel gibt er somit auf.

Gott sei Dank haben wir uns nicht an die Vorgabe gehalten und das alte Fenster bereits ausgebaut. Wir haben jetzt zwar weder Innen- noch Außenfensterbank und auch schon innen alles was ging abgestemmt, aber immerhin noch kein offenes Loch im Wohnzimmer. *bibber*
11:20 Uhr | kommentieren | Dies und Das


Freitag 25.11.2005
Da war ich fast ein Jahrzehnt mit einem Bauern zusammen, war Mitglied der Langjugend (als Städter wohlgemerkt!) und sooo *zeig* kurz davor, eine echte Landfrau zu werden, aber warum in einem Sack Kartoffeln 80% der braunen Dinger eine seltsame Nase haben, weiß ich nun wirklich nicht.

Vielleicht hätte ich mir einen Kartoffel- und nicht Schweinebauern aussuchen müssen. Oder bei der KLJB mal einen Hauswirtschaftskurs anregen müssen - obwohl wir da bestimmt nicht gekocht, sondern gebraut hätten.

So muss ich also beim nächsten Marktgang meinen Gemüsebauern fragen und hoffen, dass der sich mit Knollennasen auskennt.
16:13 Uhr | kommentieren | Dies und Das


Statt Kommentar:

TANJA

Tanja, alte Freundin du,
spielst mit dir selber Blindekuh...

Zermarterst täglich dir dein zartes Hirn:
Die ersten tiefen Falten auf der Stirn,

sie jagen einen Schrecken tief in deine Glieder?
Ach, erblicktest du dich erst mit sechzig wieder!

Fällt dir hier und heute nichts mehr ein?
So lass die Pläne Hirngespinste sein

und hör auf deine heiße Wut,
vertraue deinem Lebensmut!

Folge planlos eben diesem Leben,
lass zugleich dir maßlos Liebe geben -

denn wenn du nur ein lächelnder Statist
auf deines goldnen Käfigs Richtfest bist,

ist deines Lebens Erz noch kaum verprasst,
doch ist der letzte Zug schon fast verpasst!

Und bietet uns das Leben auch zu viel:
Zuviel der Frust,
und wenig Lust -
so kriechst auch du zuletzt zerfetzt ins Ziel!

Edgar Jordan
09:41 Uhr | kommentieren | Dies und Das


Dienstag 22.11.2005
Ich weiß, ich weiß.

Sobald man laut darüber nachdenkt, das Ding hier zu schließen, kommen einem die besten Ideen für tolle und auch interessante Geschichten.

Bei mir ist allerdings im Moment der Wurm drin. Meine Spontaneität ist mir igrendwo zwischen Hausbau und Kinderstress abhanden gekommen. Ich kann wunderbar spontan ein Lied mit Hannah singen oder die Namen sämtlicher Zulieferer samt Telefonnummern aufsagen, aber hier etwas zu schreiben oder mal eben schnell ein Mittagessen à la Kochduell hinzaubern, das will mir alles nicht gelingen.

Eine gewisse Antriebslosigkeit paart sich gerade mit Winterschlaf und Herbstdepri und ich warte sehnsüchtig auf Weihnachsstimmung.

Aber die Schreibblockade bezieht sich nicht nur auf dieses Blog. Auch ein Zweitblog liegt immer wieder für längere Zeit brach. Und das, obwohl es nicht öffentlich ist und somit auch nicht der kritischen Meinung Dritter ausgesetzt ist. Nicht, dass ich hier ein Blatt vor den Mund nehmen würde, doch so einiges bleibt verborgen, weil es einfach zu privat und persönlich ist.

Vielleicht sollte ich einfach mal nach alter Sozialpädagogensitte die Problemkerze anzünden und ein bißchen über meine Sorgen nachdenken.

Denn wenn ich das täte, würde ich wohl feststellen, dass ich eigentlich gar keine Probleme habe, sondern einfach nur zu viel über einzelne Themen nachgrübel und mir damit mal wieder selbst im Weg stehe. Da hilft nur, sich mal treiben zu lassen...

Und ein bißchen Zuspruch von Außen?
12:38 Uhr | 5 Kommentare | Dies und Das


Donnerstag 17.11.2005

Das könnte die Firma unserer Maus sein...
22:36 Uhr | kommentieren | Dies und Das


Meine Bemühungen, Sauerkraut in ein wohlschmeckendes Essen zu verwandeln, sind mal wieder kläglich gescheitert. Für die "gutbürgerliche Küche" bin ich anscheinend nicht geeignet.

Morgen gibt es daher den altbekannten Fisch in der Alufolie und beim nächsten Sauerbrauten gucke ich meiner Schwiegermutter mal besonders aufmerksam übder die Schulter.
20:07 Uhr | kommentieren | Dies und Das


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